Weltweite Stahlproduktion 2025: Rückgang in China und Dynamik in Russland

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Weltweite Stahlproduktion 2025: Rückgang in China und Dynamik in Russland
Weltweite Stahlproduktion 2025: Rückgang in China und Dynamik in Russland

Analyse der globalen Stahlproduktion für Oktober 2025 basierend auf WSA-Daten mit Fokus auf Russland. Rückgang in China, Anstieg in den USA und die Auswirkungen der aktuellen Dynamik auf Investitionen im Metallsektor.

Laut der World Steel Association betrug die globale Stahlproduktion im Oktober 2025 143,3 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 5,9 % im Vergleich zum Oktober 2024 entspricht. Seit Jahresbeginn (Januar bis Oktober) hat sich die Produktion um 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr verringert. Produktionsrückgänge wurden in Asien und Europa verzeichnet, während Nordamerika ein Wachstum zeigt.

  • China: 72,0 Mio. t (-12,1 % im Jahresvergleich).
  • Indien: 13,6 Mio. t (+5,9 % im Jahresvergleich).
  • USA: 7,0 Mio. t (+9,4 % im Jahresvergleich).
  • Japan: 6,9 Mio. t (-1,0 % im Jahresvergleich).
  • Südkorea: 5,1 Mio. t (-5,8 % im Jahresvergleich).
  • Russland: 5,3 Mio. t (-6,2 % im Jahresvergleich).
  • Deutschland: 3,1 Mio. t (-3,0 % im Jahresvergleich).
  • Iran: 3,3 Mio. t (+12,0 % im Jahresvergleich).

Die Daten heben die divergierende Dynamik hervor: Der größte Produzent – China – zeigt einen dramatischen Rückgang, während die USA und der Iran zweistelliges Wachstum verzeichnen. Indien hält das Wachstum aufrecht, während der europäische Markt, angeführt von Deutschland, weiterhin im Minus bleibt.

Die WSA-Statistik umfasst 70 Länder und entspricht damit etwa 98 % der weltweiten Stahlproduktion.

Die durchschnittliche Auslastung der Kapazitäten in der Stahlindustrie bleibt niedrig, was den Angebotsüberschuss bei schwacher Nachfrage widerspiegelt. Die Situation wird durch die allgemeine Verlangsamung der Weltwirtschaft und des Investitionsbedarfs verschärft.

China: Anhaltender Rückgang der Produktion

Die Stahlproduktion in China betrug im Oktober 72,0 Millionen Tonnen und ist damit um 12,1 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies ist der stärkste monatliche Rückgang seit mehreren Jahren. Die Gründe hierfür sind schwacher Nachfrage nach Baumaterialien, verschärfte Umweltauflagen und hohe Produktionskosten; viele Stahlwerke arbeiten mit extrem niedrigen Rentabilitätsraten. Trotz staatlicher Anreize sank die Stahlproduktion in der VR China in den ersten 10 Monaten 2025 um etwa 3,9 % im Jahresvergleich.

USA: Beschleunigter Produktionsausbau

Die Vereinigten Staaten erreichten im Oktober eine Stahlproduktion von 7,0 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 9,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Beschleunigung ist auf eine Belebung der inländischen Nachfrage und milliardenschwere Investitionen in die Infrastruktur zurückzuführen. Amerikanische Stahlproduzenten berichten auch von einer verbesserten Nachfrage aus der Bauwirtschaft und der Automobilindustrie. Infolgedessen stieg die Stahlproduktion in den USA insgesamt um etwa 3 % in den ersten 10 Monaten 2025.

Indien und andere asiatische Märkte: Verlangsamung des Wachstums

Indien, der zweitgrößte Stahlproduzent der Welt, erweitert weiterhin die Produktion, jedoch in moderatem Tempo. Im Oktober erreichte die Produktion 13,6 Millionen Tonnen und ist damit um 5,9 % höher als im Vorjahr, zeigt jedoch eine Verlangsamung des Wachstums im Vergleich zu den Vormonaten. Die schwache inländische Nachfrage und exportbeschränkende Maßnahmen bremsen das Wachstum der indischen Stahlindustrie. Andere asiatische Länder zeigen ein heterogenes Bild: Japan hat die Stahlproduktion um 1,0 % gesenkt, Südkorea um 5,8 %. Insgesamt fiel die Stahlproduktion in Asien und Ozeanien im Oktober um mehr als 8 %.

Europäischer Sektor: Rückgang in Deutschland und Stagnation

Der europäische Stahlmarkt steht unter Druck: Im Oktober sank die Produktionsmenge in den EU-Ländern um etwa 3,5 %. Deutschland, der größte Produzent in Europa, stellte 3,1 Millionen Tonnen her (-3,0 % im Jahresvergleich). Die deutsche Stahlindustrie leidet weiterhin unter schwacher inländischer Nachfrage und fallenden Exportaufträgen. Auch in anderen Industriestaaten der Region wird ein Rückgang der Produktion festgestellt, wobei das gesamte Produktionsvolumen auf niedrigem Niveau bleibt.

Naher Osten: Wachstum dank Iran

Vor dem Hintergrund einer globalen Stagnation zeigt der Iran ein schnelles Wachstum: Im Oktober betrug die Produktionsmenge 3,3 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 12,0 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies ist auf die Wiederbelebung der inländischen Nachfrage und den Ausbau der Kapazitäten nach der Lockerung internationaler Sanktionen zurückzuführen. Der Anstieg der Produktion im Iran und in benachbarten Ländern unterstützt das Gesamtvolumen der Ausstoßmengen, trotz eines Rückgangs in einigen anderen Ländern der Region.

Russland: Stabiles Produktionsrückgang

In Russland wurden im Oktober 5,3 Millionen Tonnen Stahl produziert, was einem Rückgang von 6,2 % im Vergleich zum Oktober 2024 entspricht. Das Tempo des Rückgangs beschleunigte sich im Vergleich zu September (-3,8 %). Unter dem Druck westlicher Sanktionen und des Rückgangs der externen Nachfrage, der den Zugang zu traditionellen Absatzmärkten einschränkt, setzen die russischen Stahlproduzenten ihre Produktion und Exporte fort. Die Aktien der größten Stahlunternehmen zeigen Bemühungen, sich nach dem Rückgang zu konsolidieren, jedoch bleiben die Risiken hoch.

Schlussfolgerungen für Investoren

Die WSA-Daten weisen auf erhebliche Veränderungen in der Branche hin: Der Rückgang in China bremst den globalen Markt, während das Produktionswachstum in den USA eine günstige Umgebung für amerikanische Hersteller schafft. Diese Trends schaffen neue Chancen und Risiken. Investoren sollten eine regionale Diversifikation ihrer Investitionen und die hohe Volatilität im Stahlsektor berücksichtigen.

  1. Die Berücksichtigung der Unsicherheit auf dem chinesischen Markt ist unerlässlich: Der drastische Rückgang der Produktion kann Preisschwankungen auf den Rohstoff- und Aktienmärkten auslösen.
  2. Die Erhöhung der Produktionsmengen in den USA macht amerikanische Hersteller attraktiver für Investitionen im Stahlsektor.
  3. Europäische und russische Stahlproduzenten stehen weiterhin vor bremsenden Faktoren, was ihre Papiere in einer hochgradig unsicheren Zone belässt.
  4. Die Diversifikation des Investitionsportfolios nach Regionen und Unternehmen im Metallsektor hilft, Risiken auszugleichen und von lokalen Wachstums-Trends zu profitieren.
  5. Der Angebotsüberschuss auf dem Stahlmarkt übt zusätzlichen Druck auf die Rohstoffpreise (z.B. Eisenerz) aus und fördert den Aufbau von Lagerbeständen, was bei der strategischen Planung zu berücksichtigen ist.
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