Neuigkeiten aus der Öl- und Energiebranche, Montag, 1. Dezember 2025: Verhandlungen und Märkte

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Neuigkeiten Öl und Gas sowie Energie 1. Dezember 2025 – Schlüsselereignisse auf dem globalen Energiemarkt
Neuigkeiten aus der Öl- und Energiebranche, Montag, 1. Dezember 2025: Verhandlungen und Märkte

Aktuelle Nachrichten aus der Öl- und Gasindustrie sowie dem Energiesektor am 1. Dezember 2025: Markttrends, Gasgleichgewicht in Europa, Entwicklung der erneuerbaren Energien, Dynamik des Kohlesektors und Perspektiven für Raffinerien. Analyse für Investoren und Unternehmen im Energiesektor.

Die aktuellen Ereignisse auf dem globalen Energiemarkt entwickeln sich unter dem Druck von Überangebot und geopolitischer Ungewissheit. Die Ölpreise bleiben in der Nähe von Zweijahrestiefs aufgrund schwacher Nachfrage, während die europäischen Gasspeicher nahezu auf Rekordniveaus gefüllt sind, was für Ruhe in der Heizsaison sorgt. Vor diesem Hintergrund investieren globale Anleger aktiv in „grüne“ Energien und die Modernisierung von Netzen, wobei sie die langfristigen Trends hin zu sauberer Energie berücksichtigen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Nachrichten aus dem Öl-, Gas- und Energiesektor zum 1. Dezember 2025.

Ölmarkt: Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage

  • Steigerung der OPEC+-Produktion: Die Teilnehmer des OPEC+-Abkommens haben eine leichte Erhöhung der Quoten im Dezember (ungefähr +137.000 Barrel/Tag) vereinbart, während sie gleichzeitig den Rahmen für eine weitere Erhöhung im 1. Quartal 2026 aus Sorge vor einer Marktüberflutung beibehalten. Dies unterstützt das Überangebot und begrenzt den starken Preisanstieg.
  • Nachfragerückgang: Die Internationale Energieagentur verzeichnet eine schwache Dynamik beim globalen Ölkonsum. Die Nachfrage wächst viel langsamer als im Vorjahr, was zusammen mit dem Anstieg der Bestände (insbesondere in den USA) den Druck auf die Preise erhöht.
  • USA und Bestände: Der Stand der kommerziellen Ölbestände in den USA wächst weiterhin (Berichte des Energieministeriums zeigen einen Anstieg in der vergangenen Woche), während die Zahl der aktiven Bohranlagen nahe dem historischen Minimum bleibt. Gleichzeitig erreicht die Produktion in den USA (13,8 Mio. Barrel/Tag im September) Rekorde, was die Sorgen über ein Überangebot auf dem Markt verstärkt.
  • Geopolitischer Hintergrund: Die Verhandlungen zwischen den USA, Russland und der Ukraine zur Beilegung des Konflikts stehen weiterhin im Fokus der Anleger. Äußerungen zur Bereitschaft für Frieden haben in der Vergangenheit zeitweise die Ölpreise gesenkt (in Erwartung einer Aufhebung der Sanktionen), doch das Fehlen von Garantien bewahrt die Ungewissheit. Selbst im Falle eines Friedensabkommens wird jede Aufhebung der Exportbeschränkungen für russisches Öl schrittweise erfolgen, sodass ihre Auswirkungen auf die globalen Preise kaum sofort spürbar sein werden.

Gasmarkt: Bestände und regionale Trends

  • Bestände in Europa: Zu Beginn Dezember sind die europäischen unterirdischen Speicher zu etwa 75–80 % ihrer Gesamtcapacity gefüllt, was deutlich über den durchschnittlichen Werten der Vorjahre liegt und eine Pufferzone für die kalte Jahreszeit bietet. Diese Situation schließt hektische Käufe und plötzliche Preisanstiege bei Gas aus.
  • Preise und LNG: Die europäischen Gaspreise (TTF) halten sich unter €30/MWh — den tiefsten seit Beginn der Energiekrise. Die USA und andere Anbieter erhöhen aktiv den Export von LNG (im Jahr 2025 hat sich der LNG-Import in die EU im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt). Gleichzeitig leitet Russland Gas nach Osten um: Die Lieferungen nach China über „Sila Sibiri“ steigen, und Gazprom erhöht die Lieferungen in die Türkei, um den vollständigen Stopp des Transits über die Ukraine auszugleichen.
  • Änderung der Lieferwege: Europa diversifiziert weiterhin seine Lieferungen — es werden zusätzliche LNG-Terminals und interregionale Gasleitungen gebaut (über Nordafrika, Aserbaidschan usw.). Russland sucht nach neuen Routen und Verkaufsmechanismen: Es werden landbasierte Routen nach China in Betracht gezogen, der Ausbau der LNG-Ströme von „Yamal LNG“ und „Arctic LNG“ wird beschleunigt, und neue Gasleitungen in südliche Richtungen werden diskutiert.

Energieerzeugung und erneuerbare Energien: Investitionen und Innovationen

  • Rekordwachstum der „grünen“ Erzeugung: In vielen Ländern wurden historische Rekorde bei der Stromerzeugung aus Wind und Sonne gebrochen. In Europa, den USA und China wurden große Projekte von Wind- und Solarkraftwerken abgeschlossen. Investoren investieren Rekordsummen in den Ausbau der „sauberen“ Energie und die Entwicklung von Energiespeichersystemen (Lithium-Ionen- und alternative Batterien), um die Flexibilität der Netze bei einem hohen Anteil erneuerbarer Quellen zu erhöhen.
  • Klimapolitik: Auf dem Klimagipfel COP30 in Brasilien einigten sich die Staatsführer auf jährliche Investitionen von etwa 148 Mrd. USD in die Modernisierung der Stromnetze und Energiespeicher sowie auf die Einführung eines globalen Systems zum Handel mit Kohlenstoffrechten. Dabei wurde in der abschließenden Erklärung keine direkten Aufrufe zum Verzicht auf fossile Brennstoffe aufgenommen, was den Versuch widerspiegelt, die Interessen der Brennstoffexporteure und der Befürworter des „grünen“ Übergangs zu berücksichtigen.
  • Kernenergie: Russland hat ein umfangreiches Programm zur Entwicklung von Kernkraftwerken angekündigt — bis 2042 sollen noch 38 Reaktoren (rund 30 GW) in Betrieb genommen werden, was den Anteil der Kernenergiegenerierung auf ein Viertel des Energiemixes steigern würde. Gleichzeitig investieren China, die USA und eine Reihe europäischer Länder in neue kleine modulare Reaktoren und erforschen innovative Kerntechnologien, um die Rolle der Kernenergie zur Stabilisierung der Netze zu unterstützen.

Kohlesektor: Nachfrage und Preise

  • Wachstum in Asien: China ist in die Heizsaison 2025/2026 mit einem Rekordniveau der Kohleverstromung eingetreten — im Oktober und November überstieg die Stromproduktion aus Kohlekraftwerken die Werte des Vorjahres um 7–8 %. Gleichzeitig führen die Beschränkungen der Kohleförderung in der VR China (im Rahmen der „Anti-Inflations“-Maßnahmen) zu einer Rohstoffknappheit und einem Anstieg der Binnenpreise: An den Hafen-Terminals sind die Kohlepreise um fast 40 % im Vergleich zum Jahresminimum gestiegen.
  • Europa und die Welt: Im Gegensatz zu Asien reduzieren Europa und die USA weiterhin den Kohleverbrauch (zugunsten von Gas und erneuerbaren Energien). Einige Länder beginnen systematisch, Kohlekraftwerke abzubauen, was die Nachfrage senkt. Schätzungen der Weltbank zeigen, dass der weltweite Kohleverbrauch in der ersten Hälfte des Jahres 2025 um etwa 1 % im Vergleich zum Vorjahr gesenkt wurde, was auf das schnelle Wachstum der „grünen“ Erzeugung zurückzuführen ist, obwohl eine Wiederbelebung des industriellen Wachstums diese Dynamik ändern könnte.
  • Preise und Handel: Die begrenzte Produktion der größten Exporteure (Indonesien, Australien) und der wachsende Bedarf in Asien stützen die globalen Kohlepreise. Europäische Händler reduzieren ihre Einkäufe, aber der Markt bleibt volatil: Große Akteure haben bereits langfristige Verträge für die Kohlelieferungen im Jahr 2026 abgeschlossen, da sie erwarten, dass die Preise weiter steigen werden.

Ölprodukte und Raffinerien: Binnenmarkt und Export

  • Steuerliche Anreize im Ausland: Ende November 2025 wurde in Russland ein Gesetz verabschiedet, das Ölunternehmen das Recht auf Rückerstattung der bezahlten Energiesteuern für die Verarbeitung von Öl in ausländischen Raffinerien im Rahmen des „Wareneinsatz“-Schemas einräumt. Der Mechanismus gilt für Benzin und Diesel, die aus russischem Öl in ausländischen Raffinerien (einschließlich weißrussischer) produziert werden, was die Verarbeitung im Ausland stimuliert und den Export von Ölprodukten in die Länder Asiens und Europas erhöht.
  • Stabilisierung des Binnenmarktes: Nach dem Kraftstoffmangel im Herbst hat die Regierung Exportbeschränkungen für Benzin und Diesel eingeführt und die Dämpfungsinstrumente erweitert. Bis Ende November begannen die inländischen Großhandelspreise für Kraftstoffe zu sinken, was den Mangel an Tankstellen beseitigte. Dies stabilisiert die Einzelhandelspreise und verringert den Inflationsdruck auf die Wirtschaft.

Russischer Öl- und Gassektor: Finanzen und Infrastruktur

  • Finanzergebnisse: Der gesamte Nettogewinn der größten russischen Öl- und Gasunternehmen fiel in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 fast um die Hälfte (auf etwa 2 Billionen RUB), während die Zahl der verlustbringenden Unternehmen stark angestiegen ist. Dies ist auf den Rückgang des durchschnittlichen Exportpreises für Urals (auf ~$65–70 von $75–80 im Vorjahr), die Stärkung des Rubels und den Anstieg der Kosten (Versicherung, Logistik) unter den Sanktionen zurückzuführen.
  • Gassegment: Gazprom bleibt profitabel dank hoher Vertragspreise und Marktdifferenzierung. Trotz des vollständigen Stopps des Transits über die Ukraine hat das Unternehmen die Lieferungen über „Sila Sibiri“ und die „Türkische Strömung“ erhöht. Der Staat unterstützt die Branche durch Programme zur Modernisierung der Gastransportsysteme und den Bau neuer Untergrundgasspeicher.
  • Ölsegment: Die Ölproduktion in Russland ist nahezu am Maximum, aber die Einnahmen sinken aufgrund der Sanktionen und des Überangebots auf dem Markt. Der Start neuer Projekte wird durch Beschränkungen erschwert (Sanktionen gegen „Rosneft“ und „Lukoil“), daher verteilen „Gazprom Neft“ und „Rosneft“ die Kapazitäten zugunsten der Petrochemie und des Exports in die östlichen Märkte, während die inländischen Raffinerien mit verringerter Auslastung arbeiten.

Geopolitik und Sanktionen: Einfluss auf den Energiemarkt

  • Diplomatische Verhandlungen: Der Energiemarkt reagiert scharf auf Nachrichten über den Verlauf der Verhandlungen zur Ukraine. Bisher gibt es keine realen Fortschritte in Richtung Frieden, und die lokalen Preisreaktionen sind auf den Erwartungen zukünftiger Veränderungen beschränkt. Investoren erkennen, dass jede Vereinbarung nur zu einer schrittweisen Lockerung der Exportbeschränkungen führen wird, sodass der Hauptfokus auf den fundamentalen Faktoren von Angebot und Nachfrage bleibt.
  • Internationale Diversifizierung: Die westlichen Länder reduzieren weiterhin systematisch ihre Abhängigkeit von russischen Energieressourcen. Europa steigert die Einkäufe aus den USA, dem Nahen Osten und anderen Regionen und erweitert gleichzeitig die Programme für erneuerbare Energien. Die USA und ihre Verbündeten erhöhen ihre eigene Öl- und Gasproduktion, um die Energiesicherheit zu stärken, während sie gleichzeitig Sanktionen gegen die Öl- und Gasprojekte der RF unterstützen.
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