Nachrichten über Öl und Gas, Mittwoch, 3. Dezember 2025 — OPEC+ führt Kapazitätsprüfung durch, Ölpreise sinken

/ /
Nachrichten über Öl und Gas: Marktübersicht 3. Dezember 2025
Nachrichten über Öl und Gas, Mittwoch, 3. Dezember 2025 — OPEC+ führt Kapazitätsprüfung durch, Ölpreise sinken

Aktuelle Nachrichten aus der Öl- und Gasindustrie sowie der Energiebranche für Mittwoch, den 3. Dezember 2025: OPEC+-Entscheidungen, Preisbewegungen am Ölmarkt, Situation auf dem Gasmarkt, Elektrizitätsversorgung, erneuerbare Energien, Kohle, Raffinerien und Erdölprodukte. Analysen für Investoren und Marktteilnehmer.

Die globale Energiebranche tritt in die Wintersaison mit einem Überangebot an Ressourcen und ernsthaften strategischen Entscheidungen ein. Der Ölmarkt steht unter Druck aufgrund des Anstiegs der Produktion und hoher Bestände: Die Ölpreise sind auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gefallen. Die Gasmärkte zeigen sich ruhig dank voller Speicher und rekordhoher Lieferungen. Im Fokus stehen die Entscheidungen der OPEC+, die beispiellosen Gaslieferungen Russlands nach China und die umfangreichen Investitionspläne in die „grüne“ Energieerzeugung.

Ölmarkt

  • Weltölmarkt: Ein Überangebot und ein aktives Wachstum der Produktion drücken die Preise. Brent wird bei etwa 63 $/Barrel gehandelt, was nahe den minimalen Werten der letzten zwei Jahre liegt.
  • OPEC+: Bei dem letzten Treffen von OPEC+ wurde eine moderate Erhöhung der Ölproduktion im Dezember (+137.000 Barrel/Tag gegenüber dem Niveau im November) vereinbart, während ein Pause bei weiteren Erhöhungen zu Beginn des Jahres 2026 beibehalten wird.
  • USA: Die Ölproduktion in den USA wächst weiter: Im Juli 2025 erreichte die Förderung in den unteren 48 Bundesstaaten mit 11,4 Millionen Barrel/Tag einen Rekordwert. Die Effizienz beim Bohren nimmt zu, obwohl die Zahl der aktiven Bohrungen sinkt.
  • Transport: In der vergangenen Woche beschädigten ukrainische Drohnen einen Terminal der Kaspischen Ölpipeline (CPC) am Schwarzen Meer, die Pumpen wurden jedoch bereits über einen anderen Liegeplatz wieder aufgenommen.

Gasmarkt

  • Europäische Bestände: Die Gasspeicher Europas sind zu etwa 75-80 % gefüllt, was zu einer ruhigen Marktatmosphäre führt. Die Januarfutures für TTF sind auf historisch niedrige etwa 28 €/MWh (335 $/1.000 m³) gefallen, begünstigt durch milde Temperaturen und einen Überfluss an Brennstoffen.
  • LNG-Lieferungen: Der Export von LNG aus den USA und Australien wird aktiv ausgebaut. Auf globaler Ebene gibt es eine Rekordzahl von LNG-Tankern auf See. In Asien hingegen verlangsamt sich die Nachfrage: China reduziert seine eigenen LNG-Einkäufe und verkauft sogar Überschüsse weiter, was den europäischen Markt zusätzlich stabilisiert.
  • Russland – China: Gazprom bricht Rekorde bei den Gaslieferungen nach China: Am 1. Dezember übertrug „Power of Siberia“ erstmals mehr als 100 Millionen m³ pro Tag, und die jährlichen Volumina sollen auf 44 Milliarden m³ erhöht werden. Der Anstieg der Lieferungen über „Power of Siberia“ verringert Chinas Abhängigkeit von LNG und beeinflusst das globale Gasgleichgewicht.
  • Transit und Verhandlungen: Die Gespräche über die Verlängerung des Gastransits durch die Ukraine nach 2024 dauern an, ebenso wie die Diskussionen über die Energiebeziehungen Russlands zur Europäischen Union. Marktteilnehmer erwarten, dass die endgültigen Vereinbarungen über Gas die Lieferstrukturen nach Europa im Jahr 2026 beeinflussen könnten.

Elektrizitätsversorgung und Erneuerbare Energien

  • Investitionen in Infrastruktur: Auf der Klimakonferenz COP30 haben die größten Weltversorger Pläne zur Erhöhung der Ausgaben für den Energiewandel auf rekordverdächtige ~148 Milliarden $ pro Jahr angekündigt. Davon sollen etwa 66 Milliarden $ pro Jahr in neue erneuerbare Energiequellen fließen, während rund 82 Milliarden $ in den Ausbau von Netzen und Energiespeichern investiert werden.
  • Wachstum erneuerbare Energien: Die installierte Leistung der erneuerbaren Energieerzeugung wächst aktiv. Viele Länder haben im Jahr 2025 jährliche Rekorde beim Bau von Solar- und Windkraftanlagen aufgestellt (z. B. Indien, das in den ersten 7 Monaten über 25 GW neuer Kapazitäten hinzufügte). Der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien hält den CO₂-Ausstoß stabil.
  • Dekarbonisierung: Das Schlussdokument von COP30 bestätigte die Verpflichtungen gemäß dem Pariser Abkommen, führte jedoch kein direktes Aus für Öl und Kohle ein. Dennoch verschärfen einige Länder ihre Umweltpolitik: Südkorea trat dem Bündnis „Powering Past Coal“ bei und versprach, keine neuen Kohlekraftwerke zu bauen, mit dem Ziel, bis 2040 40 von 61 bestehenden Kraftwerken stillzulegen.
  • Europäische Strategie: Die Europäische Union hält am Kurs auf energetische Unabhängigkeit fest. Die Botschafter haben einen Plan zum vollständigen Verzicht auf den Import von russischem Öl und Gas bis 2028 sowie ein Embargo auf russisches LNG ab 2027 gebilligt. Gleichzeitig sind die Mitgliedsstaaten verpflichtet, die Gasspeicher bis November 2027 auf mindestens 90 % zu füllen.

Kohlebereich

  • Asiatische Nachfrage: In den Ländern Südostasien und Südasien bleibt Kohle die Hauptquelle für Elektrizität. Langfristige Verträge und eine schnell wachsende Industrie stützen ein hohes Kohleverbrauchsvolumen, obwohl der Anteil erneuerbarer Energien schrittweise wächst.
  • China: Der größte Kohleverbraucher der Welt zeigt Anzeichen einer Stabilisierung der Nachfrage. Es wird geplant, das Wachstum der Kohlegewinnung zu dämpfen – Neubauten werden langsamer errichtet, und einige Provinzen verhängen Beschränkungen für Kohleprojekte. Dies hat bereits zu einer Verlangsamung des Wachstums der CO₂-Emissionen geführt.
  • Kohlenstoffübergang: Einige Länder kündigen offiziell den Verzicht auf Kohle an. Südkorea trat beispielsweise dem Bündnis „Powering Past Coal“ bei, lehnte den Bau neuer Kohlekraftwerke ab und versprach, bis 2040 den Großteil der bestehenden Kohlekraftwerke stillzulegen.

Erdölprodukte und Raffinerien

  • Nachfrage nach Treibstoffen: Der globale Verbrauch von Diesel und Kerosin steigt weiterhin (was die Destillationsfraktionen anregt), während die Nachfrage nach Benzin aufgrund der erhöhten Energieeffizienz des Verkehrs und des langsamen Wirtschaftswachstums relativ schwach bleibt.
  • Raffineriebetrieb: Viele große Raffinerien in Asien und im Nahen Osten arbeiten nahezu mit voller Kapazität, um die innere Nachfrage und den Export von Treibstoffen sicherzustellen. Die europäischen Raffinerien sind überlastet, indem sie alternative Öllieferungen (z. B. aus Aserbaidschan oder Kasachstan) nutzen, um die Einschränkungen bei russischem Öl auszugleichen.
  • Margen und Projekte: Die Margen der Ölraffinerien bleiben uneinheitlich: Niedrige Ölpreise schränken die Gewinne bei einem Überangebot an Rohstoffen ein, während der Mangel an Diesel die Rentabilität der Destillationsraffinerien stützt. Neue Projekte zur Kapazitätserweiterung sind in Asien und im Nahen Osten in der Planung, während in einigen entwickelten Ländern die Investitionen in Raffinerien aufgrund des Übergangs zu erneuerbaren Quellen und strengen Umweltauflagen eingeschränkt sind.

Unternehmen und Investitionen

  • Russische Emissionen: „Gazprom Neft“ bereitet sich auf die Emission von Rubel-Anleihen in Höhe von bis zu 20 Milliarden Rubel mit variablen Kupons vor, die an den Leitzins gekoppelt sind. Das Ministerium für Energie der Russischen Föderation hat das Investitionsprogramm von „RusHydro“ für das Jahr 2026 genehmigt, dessen Gesamtfinanzierungsvolumen auf dem zuvor geplanten Niveau bleiben wird.
  • Markttransaktionen: Internationale Unternehmen intensivieren die Diversifizierung. ExxonMobil führt Gespräche mit der irakischen Regierung über den Erwerb eines Anteils von „Lukoil“ an dem großen Feld West Qurna-2, da „Lukoil“ aufgrund von Sanktionen plant, im Ausland befindliche Vermögenswerte zu verkaufen. Gleichzeitig erhöhen Händler und Ölunternehmen (Gunvor, Vitol, Citadel usw.) ihre Investitionen in die Öl- und Gasproduktion, insbesondere in Projekte im Bereich Schiefergas in den USA, um integrierte Lieferketten aufzubauen.
  • Große Investitionsprogramme: Neben privaten Transaktionen planen Energieunternehmen und Investoren bedeutende Kapitalzuflüsse in den Sektor. Der weltweite Verband der Energieunternehmen UNEZA sieht bis 2030 Investitionen in Höhe von über 1 Billion $ vor (einschließlich der Unterstützung für Zehntausende von Kilometern neuer Leitungen und Speicherkapazitäten), während der Ausbau der Produktion und Infrastruktur nach wie vor Priorität im Öl- und Gassektor hat.

Geopolitik und Regulierung

  • Ukraine: Die Verhandlungen über die Beendigung des Konflikts bleiben ein wichtiger Faktoren für die Märkte. Gleichzeitig gehen die praktischen Maßnahmen weiter: Russland und die Ukraine treffen gegenseitig Infrastrukturziele (Öl- und Gasobjekte sowie Tanker). Vor diesem Hintergrund ist die Risikoprämie für Energieträger gestiegen, obwohl Hoffnungen auf eine Beendigung der militärischen Auseinandersetzungen dämpfenden Druck entfalten.
  • Sanktionen: Die westlichen Einschränkungen bezüglich russischer Energieträger haben weiterhin Einfluss auf den Markt. Die Sanktionen der USA gegen „Rosneft“ und „Lukoil“ haben bereits die Einnahmen des russischen Budgets aus dem Öl- und Gassektor reduziert, während die Preise für steuerliche Zwecke von Januar bis November 2025 auf fast 57 $/Barrel gefallen sind und der Rubel sich verstärkt hat. Die EU führt allmählich ein umfassendes Verbot des Imports von russischem Öl und Gas ein: Die Botschafter haben ein Gesetz über den Verzicht auf russische Brennstoffe bis 2028 genehmigt und planen ein Embargo für LNG ab 2027.
  • Naher Osten und Asien: Die Instabilität in der Region behält ihren Einfluss auf die Öl- und Gasmärkte. Die iranischen Ölreserven und die mögliche Wiederaufnahme der Exporte stehen auf der Agenda der OPEC, während eine potenzielle Normalisierung der Beziehungen der USA mit Venezuela die Lieferstruktur beeinflussen könnte. Gleichzeitig stärken asiatische Staaten die Energiesicherheit durch bilaterale Vereinbarungen und die Entwicklung lokaler Ressourcen.

Strukturierte Fakten und Analysen zu den wichtigsten Ereignissen auf den Rohstoff- und Energiemärkten werden Investoren und Akteuren im globalen Energiesektor zur Verfügung gestellt.

open oil logo
0
0
Kommentar hinzufugen:
Nachricht
Drag files here
No entries have been found.